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Projekt der Hafencity-Universität: Stadtbereiche verbinden und das Industrie-Erbe würdigen

So könnte Alsen genutzt werden: Juri Kosin (r.) und Valentin Roth zeigen Vorschläge. Foto: Kristina Mehlert


ITZEHOE „Innovationsgelände Alsen – Stadt verbinden statt vergessen“: Unter diesem Motto wollen Studenten der Hamburger Hafen-City-Universität (HCU) das Industrie-Erbe Alsen als Marke für Itzehoe aufbauen. Diesen Vorschlag präsentierten sie beim Verein Planet Alsen, allerdings waren nur wenige Vertreter von Stadt, Fraktionen und kulturellen Einrichtungen der Einladung gefolgt.

Das Thema für die angehenden Stadtplaner lautete „Industriebrache Alsen in Itzehoe – Arbeitswelt im Wandel und ihre Auswirkung auf den Stadtraum“. In den vergangenen zwei Semestern hätten sie sich vor allem mit der Industriebrache Alsen, der Stadtgeschichte sowie der Industriekultur beschäftigt, sagte Student Leo Rogge. Diplom-Ingenieurin Toya Engel betreute die Studenten: „Schon in früheren Projekten haben wir diese Fläche für uns entdeckt und versuchen, diese nun im Kontext aus der Sicht eines Stadtplaners zu erschließen.“

Eine der Fragen war dabei, wie die Industriebrache die Stadtstruktur beeinflusst und welche Bedeutung sie für die Umgebung hat. „Neben der Literaturrecherche haben wir auch Ortsbegehungen genutzt“, sagte Mateusz Slusarek. Hinzu kamen Interviews mit Zeitzeugen, Vertretern der Stadt, Kulturvereinen und wissenschaftlichen Experten und eine Werksbesichtigung bei Holcim in Lägerdorf. Die von 1862 bis 1983 betriebene Zementfabrik Alsen war ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Stadt und Kreis – „unseren Schwerpunkt haben wir daher auf deren Geschichte, Produktion und auf die Arbeitswelt in der Stadt gelegt“, erklärte Slusarek.

Daraus resultierte der Vorschlag, dass Alsen künftig als Verbindungsglied zwischen dem Stadtzentrum und Wellenkamp, dem Kern der ehemaligen Alsenschen Arbeitersiedlung, fungieren solle. Denn es sei von großer Bedeutung für die Menschen in der Stadt, das industrielle Erbe zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Für ihr „Innovationsgelände Alsen“ haben die Studenten sogar ein Logo entwickelt. Es zeige den Alsen-Schornstein, die beiden L-förmigen Elemente stünden für den „Innovation Hub“, die Erweiterung und Vernetzung der Innovationsbranche in Itzehoe, erläuterte der Student.

Die künftigen Stadtplaner stellen sich ein autofreies Gelände vor, einen Themenspielplatz beispielsweise mit Nachbildungen von Drahtseilbahn, Dreh- und Schachtofen, das Bauen solle erfahrbar sein. Aber auch ein interaktives Museum, eine Eventfläche und Sportplätze sind für die Studenten denkbar. Allerdings hätten sie im Laufe des Projektes die besondere kulturelle Entwicklung auf dem Areal mitbekommen, „die hier in Itzehoe eher wenig genutzt wird“, sagte Valentin Roth. Es fehle an Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt – wichtig sei es daher, verschiedene Bausteine zu kombinieren und für alle damit einen Mehrwert zu schaffen.

km