Vor dem Stationen-Theater kam zuerst der Schlagbaum, allerdings mit Erfrischungsbar im Wäschekorb.

Erst nach dem Auftanken des Publikums ging es für das ZAMP-Team bei Bruthitze auf dem alten Alsengelände los. Die Mixtur aus Ortskunde (Zement), Lokalgeschichte (Alsen) und Weltliteratur (Molieres „Plagegeister“) ergibt „ZAMP“. Die Story: Fabrikant Alsen will den millionsten Sack Zement mit Sekt und Moliere feiern, seine Arbeiter machen aber nicht so richtig mit.


Hauptrolle für den Schlemmbottich: Die Darsteller von ZAMP in der alten Zement-Produktionsanlage auf dem Alsen-Gelände. Marioth

Hauptrolle für den Schlemmbottich: Die Darsteller von ZAMP in der alten Zement-Produktionsanlage auf dem Alsen-Gelände. Marioth

Das Stück, in das die drei Regie-ZAMPanos Kristina Brons, Pascal Fuhlbrügge und Charlotte Pfeifer auch noch andere Theaterelemente einbauten, lebte vom Spielort Alsen, den die fünf in schwarzen Overalls spielenden Akteure mit sechs Spiel-Stationen, vielen überdimensionalen Figurinen und diversen Requisiten in eine Freiluftbühne verwandelten.

Vor dem Stationen-Theater kam zuerst der Schlagbaum, allerdings mit Erfrischungsbar im Wäschekorb.

Erst nach dem Auftanken des Publikums ging es für das ZAMP-Team bei Bruthitze auf dem alten Alsengelände los. Die Mixtur aus Ortskunde (Zement), Lokalgeschichte (Alsen) und Weltliteratur (Molieres „Plagegeister“) ergibt „ZAMP“. Die Story: Fabrikant Alsen will den millionsten Sack Zement mit Sekt und Moliere feiern, seine Arbeiter machen aber nicht so richtig mit.

Das Stück, in das die drei Regie-ZAMPanos Kristina Brons, Pascal Fuhlbrügge und Charlotte Pfeifer auch noch andere Theaterelemente einbauten, lebte vom Spielort Alsen, den die fünf in schwarzen Overalls spielenden Akteure mit sechs Spiel-Stationen, vielen überdimensionalen Figurinen und diversen Requisiten in eine Freiluftbühne verwandelten.

Im Mittelpunkt der Aktion stand der große Schlämmbottich. Hier beeindruckte die Trommeleinlage von Hamiyet Cetinkaya. Gekonnt spielte das Team mit den Hall-Effekten, die sich diese Industrie-Ruine entlocken ließ. Beim Ballett mit Jubiläumssekt kam die Trommel noch einmal zum Einsatz, so dass das Akustische und das Visuelle zu einem gelungenen Mix verschmolzen, den das Team sichtlich genoss.

Claudia Fedder als Alsen-Arbeiterin Rosa haben die fünf Probenmonate „Spaß gemacht“. Besonders die Recherche über die Geschichte des Alsen-Geländes und die „superlustige Truppe“ haben sie motiviert. Mit Theater hätten die meisten Teilnehmer eigentlich „nix am Hut“, aber die Mischung aus Proben und Recherchieren hätte es gebracht, meinte „Rosa“. Vor allem sei sie von den Publikumsreaktionen überrascht: „So viel Gelächter und Applaus!“

Teilnehmer spielen zum erstem Mal vor Publikum

Auch Francesca Furnari war angetan von den vielen freundlichen Rückmeldungen, die sie für ihre Darstellung erhalten hatte, unter anderem als Erzählerin, Sprecherzieherin und verschmähte Liebhaberin. Ihr kunstvoller Rollenname „Lucia Mozzarelli Carotti“ war auch Programm. Ihr Spiel brachte Aktion und Dynamik auf die Alsen-Freiluftbühne. Auch für sie seien das erste Theatererfahrungen gewesen. Vielleicht mache sie ja in einer anderen Amateurtheater-Gruppe weiter.

Die drei Regisseure von der Projektfabrik Witten haben in den fünf Monaten Proben sechs Abgänge in ihrem ZAMP-Team verkraften müssen, weswegen der ursprüngliche Plan, Molieres „Plagegeister“ zu geben, nicht zustande kam. Mit dem Ergebnis ihrer Regiearbeit in Itzehoes „Off-Off-Theater“ können sie aber zufrieden sein. Selbst als die Regionalbahn direkt neben Alsen wegen eines roten Einfahrtsignals laut bremsend stoppte und ein Überdruckventil am Zug schrill zischend losging, ließen sich die fünf ZAMP-Akteure nicht aus der Ruhe bringen.

Peter A. Kaminsky