Ein Euro für Planet Alsen: SPD-Vorschlag sorgt für Irritationen
Wird der Konflikt um den Kulturverein Planet Alsen mit einem Euro gelöst? Ja, wenn es nach der SPD geht. Zu diesem Preis soll die Verwaltung dem Verein das Grundstück, das er nutzt, zum Kauf anbieten. Dieser Antrag der Sozialdemokraten für den Hauptausschuss löst allerdings einige Überraschung aus. SPD-Fraktionsvorsitzender Sönke Doll verweist in seiner Begründung auf den Erfolg der Stadt im Rechtsstreit um den Pachtvertrag, der nach Jahren letztlich vor dem Bundesgerichtshof entschieden wurde. Eine Einigung auf einen neuen Vertrag gebe es nicht, deshalb solle das Angebot für einen symbolischen Euro dem Verein ermöglichen, seine Arbeit fortzusetzen. Zudem, so Doll, sei es ein „Zeichen des guten Willens und der Versöhnung mit dem Verein“.
So solle der Knoten durchschlagen werden, ergänzt der Fraktionschef auf Nachfrage. Alle Versuche, einen neuen Pachtvertrag auszuhandeln, seien gescheitert. Der Verein wolle langfristige Planungssicherheit: „Als Eigentümer hätten sie maximale Planungssicherheit. Aus unserer Sicht war das ein wohlmeinender Vorschlag.“
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Ein Planet als Chance
Kommentar: Zur Zukunft des Vereins Planet-Alsen, div. Ausgaben
Geschichte ist niemals objektiv, sondern wird von den Lebenden immer neu erzählt und erinnert. Dies scheint in unserer Region immer noch durch das Ringen von Anklage oder Verdrängung der NS-Zeit blockiert zu sein. Wir müssen das überwinden, denn nur ein freier Blick auf die Vergangenheit öffnet auch freie Perspektive für die Zukunft. Ein Besuch auf Planet Alsen hat mich darum sehr überrascht, wie gut es gelingen kann. Ohne Nostalgie wird dort an die Industriegeschichte, die Arbeitswelt, die 13 Kilometer lange Drahtseilbahn und vieles mehr erinnert. Erinnerung und Kunstperspektive gehen offenbar problemlos ineinander über. Das hat mich dann doch sehr überrascht. Da geht noch was. Hoffentlich öffnen die Vertragsverhandlungen zwischen Stadt und Planet-Alsen weitere Türen. Itzehoe hat hier eine seltene Chance, Geschichte und Kunst zu verbinden.
Volker Rehder, Itzehoe
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